Das Ende unserer Reise rückt immer näher, unsere Vierer Gruppe ist gut gelaunt aber auch etwas geschafft. Die vielen Erlebnisse, das viele Fahren und der teilweise zu kurze Schlaf, besonders nördlich des Polarkreises, verstärken bei uns allen den Wunsch nach einer Pause zum verschnaufen und das Erlebte sacken zu lassen. Auch steigt bei uns allen die Sehnsucht nach unseren Kindern, nicht mehr lange und wir können unsere Mädchen wieder in die Arme schließen! Hannah und Greta, wir kommen! Verschnaufen können wir später, rein in den T4 Bus und weiter.
Wir haben heute Lettland verlassen und wollen es durch Litauen bis Polen nach Masuren schaffen.
In Litauen verläuft die Zeit gefühlt etwas langsamer. Die Gegenden sind stark landschaftlich geprägt und immer wieder sind wir durch niedliche Dörfer oder Ansammlungen von 3-5 Häusern gekommen, die charmant aber teilweise auch sehr runtergekommen waren. Aber egal in welchem Zustand die Häuser sich befanden, eines hatten fast alle gemeinsam: ein Storchennest auf dem Dach oder im Garten. Fast alle davon waren bezogen! In den Nestern Störche, auf den Feldern Störche und auch am Straßenrand. Estland ist voller Störche, Wahnsinn!
Einen Stop haben wir am berühmten Berg der Kreuze, am Rand der litauischen Stadt Šiauliai, eingelegt. Auch ohne einen starken christlichen Bezug zu haben, ist dieser Hügel einen Besuch wert. Die Menschen pilgern zu diesem Ort, bringen ein Kreuz mit und wünschen sich etwas. Von klein bis enorm groß, aus allen erdenklichen Materialien, schlicht oder pompös, wir haben Kreuze in sämtlichen Variationen gesehen. Auch eines aus aus Lego-Duplo.
An dieser Pilgerstätte sind wir mal wieder auf andere Rallye-Teams gestoßen und haben etwas um unsere Flagge gebangt. So kurz vor dem Ziel hat uns der Ehrgeiz gepackt, wir werden die Flagge ins Ziel tragen!!
Weiter haben wir Litauen an der russischen Grenze Kaliningrads durchquert. Wir sind auf auffällig wenig Menschen, jedoch auf eine wunderschöne Gegend mit weiten Feldern getroffen. Ich bin mir nicht ganz sicher ob alle von uns, bei der politisch angespannten Situation mit Russland, offen waren für die Schönheit dieser Region. Besonders unser Männer-Duo war der Meinung Feldjäger anstelle von Feldblumen zu sehen! Das hieß für uns alle leider keine Pause an dem einladen Grenzsee zu machen und zielstrebig die kleine Landstraße weiter über die unspektakuläre Grenze nach Polen zu nehmen. Eine kurze Polizeikontrolle 500 Meter hinter der Grenze haben wir auch bestanden und alle angespannten konnten wieder durchatmen!
Den Abend haben wir in Mikolaiken, einer niedlichen kleinen Stadt in Masuren, verbracht! Robert, der bereits in Norwegen auf seinen frischen Fisch verzichten musste, hatte sich in Polen auf die traditionelle Küche gefreut. Da unser Stellplatz nicht unweit der Innenstadt lag, haben wir uns ein Restaurant am Hafen gesucht und einen Abend mal auf das gute Dosen-Essen verzichtet!