Viele der Teams sind bereits sehr früh wieder aufgebrochen in Richtung Riga. Wir hatten es nicht eilig diesen schönen Ort zu verlassen und haben den Tag entspannt beginnen lassen, mit Kaffe, einer ausgedehnten Dusche, Rührei und Ibuprofen.
Unser erstes Ziel und gleichzeitig auch unsere Challenge des Tages, war das Auffinden eines ehemaligen Gefängnisgeländes, welches sich südwestlich von Tallinn befinden sollte. Von dem Gefängnis sind nur noch wenige Ruinen übrig, dafür befindet sich mittlerweile ein Baggersee auf dem Gelände. Was für ein faszinierender Anblick, das glasklare bis türkise Wasser im Kontrast zu den Gefängnisruinen.
Laut Aufgabe hätte einer von uns in dem See Baden gehen müssen, wir waren mit den Füßen im Wasser gestanden…. mal sehen ob das ausreicht um die Punkte hierfür zu erhalten. Die hohen Sandberge um den Baggersee haben zum raufklettern eingeladen, wir konnten nicht widerstehen! Oben angekommen, ist Basti drei Meter vor der Abbruchkante wieder seine Höhenangst eingefallen. Ein paar, für ihn unangenehme Fotos später, bin ich mit einem erleichterten Basti wieder unten angekommen. Robert und Nils haben sich in der Zwischenzeit einen Snack im Café besorgt und das schöne Wetter genossen und gemeinsam haben wir uns weiter auf den Weg Richtung Riga (Lettland) gemacht. Auf der Reise kam es immer wieder einmal dazu, dass wir uns verfahren haben. So auch auf dieser Strecke. Ohne diesen zusätzlichen (kleinen) Schlenker jedoch, hätten wir nicht Uno Leever und seinem kleinen Kunstladen kennengelernt. Wir sind mit dem Ziel, endlich unsere Angel umzutauschen, in die kleine Galerie am Hafen von Virtsu gegangen. Es war anfangs nicht leicht Uno zu erklären was wir wollten. Er konnte nur wenig Englisch und unser Verständnis von der estnischen Sprache war noch schlechter. Mit Händen, Füßen und einer Übersetzungs-App, haben wir es, nach einigen situationskomischen Momenten, hinbekommen.
Anstatt mit uns zu tauschen, hat Uno uns ein Bild aus seiner Galerie geschenkt, mit einer Hochsee-Angel könne er nichts anfangen. Gerührt von seiner herzlichen und gastfreundlichen Art, haben wir das kleine Hafenstädtchen wieder verlassen, auf der Suche nach dem Weg der Stadt Riga entgegen.
Auch das haben wir geschafft. Wir haben Estland verlassen und Lettland erreicht. Die Nacht haben wir auf einem kleinen Campingplatz südlich von Riga verbracht.