Da wir nachts die Grenze von Finnland überquert und auf dem ersten Campingplatz hinter dem Grenzübergang übernachtet hatten, ist heute der erste vollständige Tag für uns in Finnland gewesen. Von Teams, die in den Jahren zuvor bereits an der Baltic Sea Rallye teilgenommen hatten, wurde uns berichtet Finnland wäre ein Land mit wenig Abwechslung. Endlose Kiefernwälder, mal ein See und wieder Kiefernwälder. Das Finnland, welches wir gesehen hatten, zeigte ein schier endlosen Reichtum an unberührter Natur. Das dunkle Grün der endlos wirkenden Nadelwälder war durchsetzt vom saftigen Grün der Laubbäume. Immer wieder sind wir an Seen vorbeigekommen, die mit ihren leichten Wellen eine Ruhe ausgestrahlt haben, wie es nur die Natur vermag. Nach diesem ersten Tag im Norden Von Finnland, bleibt uns dieses Land als das Land der weiten Wälder, der Mücken und der Rentiere in Erinnerung. In kleinen und großen Herden sind wir auf diese gemütlichen Tiere gestoßen. Auf weiten Ebenen haben wir sie zu hunderten gesehen, grasend am Straßenrand haben sie gestanden oder haben die Straße zum gelassenen Flanieren genutzt, unbeeindruckt durch die Autos.
Selbst durch die ersten kleinen Städtchen, die wir gesehen haben, sind die Rentiere ruhig gelaufen. Kurz traben habe ich die Tiere nur gesehen, als Basti versucht hat noch näher an sie heranzukommen, was letztendlich zu einer Paparazzi ähnlichen Verfolgungsjagd zwischen Basti und den Tieren geführt hat!
Die Suche nach einem Stellplatz für die Nacht, gestaltete sich etwas schwierig, da das Jedermannsrecht in Finnland nur bedingt gilt und das wild Campen in Wohnmobilen oder mit Dachzelten ausschließt. Erst beim Grenzübertritt haben wir dann bemerkt, dass unsere Suche uns ungewollt nach Schweden geführt hat. Egal! Die Dörfer in Schweden sind niedlicher und die sanitären Anlagen, nach einer gruseligen ersten (unrepräsentativen) Erfahrung in Finnlad, sauberer!
Der Stellplatz, den wir gefunden hatten, lag an einem kleinen See, die Aussicht war fantastisch und der Platzwart hat uns freundlich begrüßt. Etwas skurril und gruselig wurde es auf dem kurzen Weg zur Anmeldung, gemeinsam mit dem Platzwart. Wir sind vorbeigelaufen an zwei Männern, die neben einem auf dem Boden liegenden, wirklich schwerverletzten Mann standen. Das skurrile war das Verhalten der Männer. Keiner wirkte aufgeregt, auch der Platzwart hat nur kurz gefragt: „oh, was ist denn hier passiert?“ und an uns gerichtet, ruhig gesagt „die Polizei und Ambulanz wären bereits unterwegs“. Als wäre das alltäglich….
Nach einer kurzen Nacht, mit kontrolliert verriegelten Autotüren, haben wir Schweden, mit einem leicht kaputten „Bullerbü-Bild“, wieder verlassen.